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Das Gartenjahr: Der Juni

In unserer Serie „Das Gartenjahr“ begleiten wir Sie monatlich und geben Ihnen Tipps, was zu welcher Jahreszeit im Garten zu tun ist. Unsere regionalen Floristen, Garten- und Landschaftspfleger sowie Obst- und Gartenbauvereine stehen Ihnen für weiterführende Fragen und Equipment gerne zur Seite.

Mit dem Juni beginnt der Höhepunkt der Gartensaison

Draußen blüht und sprießt, kreucht und fleucht es – die emsige Natur ist mit den warmen Temperaturen wieder erwacht. Satte Gräser und bunte Blüten zieren die Gärten und es ist bereits jetzt schon an der Zeit, die ersten Früchte der Vorarbeit zu ernten. Ob Gemüse oder Kräuter – ab jetzt bereichert Ihr eigener Garten mit frischen Zutaten Ihren Speiseplan und die Zutatenliste für das nächste Essen.

1. Die Pflege der vorherigen Monate weiterführen

Viele Ratschläge bezogen sich zwar auf die vorangegangenen Monate, müssen aber auch weiterhin stetig durchgeführt werden, damit Sie mit Ihrem Garten weiterhin Freude haben. Hierunter zählen vor allem folgende Punkte:

1.1. Rasen weiterhin mähen und düngen

Wie in vielen Bereichen lautet auch hier die Devise nicht „Viel hilft viel“, sondern ein adäquater Umgang mit den natürlichen Ressourcen ist gefragt. Ein zu oft gemähter Rasen bietet den nützlichen und fleißigen Insekten zu wenig Schutz – hier sollten lieber ein paar Tage mehr vor dem nächsten Kurzschnitt ins Land ziehen. Gleiches gilt für die Düngung. Jedoch ändern sich von Jahr zu Jahr auch die Bedingungen – angefangen bei Regentagen bis hin zu unterschiedlichen Temperaturen zu verschiedenen Zeitpunkten. Hier sollten Sie sich auf Ihr Gefühl verlassen und rechtzeitig abschätzen, wann genau eine erneute Düngung wirklich notwendig ist, denn eine Überdüngung hat leider fatale Folgen: Die Pflanzen können unter entsprechend suboptimalen Bedingungen das Zusatzsubstrat nicht verwerten und alkalisch übersäuern.

1.2. Hecken und Polsterstauden in Form schneiden

Jetzt treiben die Triebe der Pflanzen mit aller Kraft aus – besonders Hecken und Polsterstauden benötigen in diesem Stadium ein wenig mehr Zuwendung in Form eines gemäßigten Rückschnittes. Natürlich kann dies auch unter ästhetischen Aspekten für ein entsprechendes Gartenbild geschehen, jedoch sollten Sie stets darauf achten, nicht zu viel abzuschneiden – ein Rückschnitt soll schließlich dem verbesserten Wuchs der Pflanze helfen und nicht nur schön aussehen.

1.3. Weitere Maßnahmen

Wie bereits erwähnt, gibt es Gartenarbeiten, die nicht nur in gewissen Monaten akut werden, sondern über die ganze Saison beibehalten werden sollten. Hierzu zählen:

– Verwelkte Blütenstände entfernen

– Stauden pflegen und gegebenenfalls anbinden

– Die Beete weiterhin hacken und lockern und zweijährige Pflanzen fortwährend aussäen

2. Mehrfaches Aussäen

Einige Gemüsesorten wachsen schnell. Daher können diese gleich mehrfach in der Gartensaison ausgebracht werden. Erfolgte also im Juni schon die erste Ernte von Erbsen, Rote Beete, Bohnen und Kohlrabi, können die nun frei gewordenen Flächen erneut mit Samen dieser Gemüsesorten für eine „neue Runde“ ausgesät werden – im Fachjargon „Folgesaat“ genannt.

3. Regelmäßiges Wässern

Klingt naheliegend, jedoch kann bei großer Hitze schon ein verpasster Gieß-Tag bei den Gartenpflanzen schlechte Auswirkungen haben. Auch der richtige Tageszeitpunkt ist sehr wichtig. Die goldene Regel lautet hier: Entweder in den frühen Morgenstunden oder am Abend wässern, wenn die Temperaturen wieder etwas zurückgegangen sind. Der Grund ist naheliegend: Werden die Pflanzen in den prallen Sonnenstunden mit Wasser begossen, verdunstet das dringend gebrauchte Nass schneller, als es die Wurzeln erreichen kann und es kann zudem zu „Verbrennungen“ auf den Blättern führen. Bei großer Hitze brauchen vor allem Gräser, Blumen, Obstbäume Kräuter und Gemüse eine tägliche Bewässerung.

4. Pflanzenjauche als Dünger ansetzen

Mittlerweile sind fast alle Dünger, die Sie beim Fachhändler erwerben können, nachhaltig und ökologisch unbedenklich. Einen weiteren Benefit können Sie aus Ihrem eigenen Garten aus einem Kilo Pflanzenschnitt auf zehn Liter Wasser herstellen. Ein natürlicher Flüssigdünger, der sich problemlos aus Brennnesseln, Kamille, Zwiebel, Knoblauch, Löwenzahn, Giersch und Schachtelhalm herstellen lässt.

5. Damit es auch im nächsten Jahr wieder blüht

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, Zwiebel- und Frühblüher wie Nelken, Stiefmütterchen und Vergissmeinnicht bereits für das nächste Frühjahr in freie Gartenplätze einzusetzen.

6. Den Bäumen helfen

Viele Gewächse – vor allem Unkraut – machen den Bäumen die benötigten Nähstoffe streitig, wenn sie zu nah um den Stamm wachsen. Gärtner nennen dies die „Baumscheiben freihalten“. Übersetzt heißt das, dass rund um den Baumstamm ein Kreis mit einem Meter Durchmesser von weiteren Gewächsen freigehalten werden sollte. Die Bäume danken es mit kräftigem Wachstum.

7. Die Tomaten nicht vergessen

Gerade wenn die Temperaturen und Sonnenstunden wieder gestiegen sind, treiben die Pflanzen aus. Besonders fleißig sind hier die Tomaten: Einmal kurz nicht hingesehen und schon wuchern Nebentriebe, die den fruchtbringenden Haupttrieben Kraft, Nährstoffe und nicht zuletzt Wasser streitig machen. Deshalb steht hier jetzt „Ausgeizen“ auf der Juni-Gartenagenda. Neue Triebe müssen demnach in den Blattachseln entfernt und die befreiten Stränge angebunden werden, um sie für die kommende „Last“ zu stärken.

8. Die frühen Sorten können geerntet werden

Er ist im wahrsten Sinne schon in aller Munde: Der Spargel. Noch bis zum 24. Juni – dem Spargelsilvester – können die edlen Stangen geerntet werden. Jetzt ist auch die richtige Erntezeit für Frühkartoffeln, Erdbeeren, Stachelbeeren, Kirschen und Johannisbeeren gekommen. Mehr dazu

9. „Wasserschosse“ entfernen

Was für kraftzehrende Triebe bei allen anderen Pflanzen gilt, muss auch bei Obstbäumen beachtet werden. Sie bilden zum Saisonbeginn ebenso junge Triebe aus, die steil nach oben wachsen und letztlich keine Früchte austragen werden. Deshalb raten die Experten dringend dazu, die im Fachjargon bekannten „Wasserschosse“ frühzeitig abzuschneiden, damit den früchtetragenden Trieben keine Energie entzogen wird.

10. Das Gewächshaus braucht Unterstützung

Gewächshäuser zeichnen sich gerade noch in den kühleren Monaten als sicherer Wärmeschutz für kälteempfindlichere Pflanzen aus – ein Garant gegen Frostschäden. Steigen die Temperaturen, können Gewächshäuser schnell zur ungewollten „Gartensauna“ werden und den Pflanzenzöglingen mehr schaden als nutzen. Fachleute setzen hier nicht nur auf die regelmäßige Bewässerung, sondern vor allem auf Schatten spendende Maßnahmen und eine geregelte Belüftung.

11. Schon an das nächste Jahr denken

Neben den gerade kräftig treibenden Nutzpflanzen, sollte jetzt auch schon an die Zierpflanzen für das nächste Gartenjahr gedacht werden. Damit der Garten dann auch wieder rechtzeitig in frohen Farben erblüht, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um Stecklinge zu ziehen.

Was im Juli an Gartenarbeit ansteht, erfahren Sie pünktlich zum Monatsbeginn hier auf extra-anzeigenblatt.de.

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