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Bergsträßer Wein: Handschrift der Winzer

An der Bergstraße stehen rund 900 Hektar Reben an den Hängen. Sie werden überwiegend von vielen Hundert Weinbauern im Nebenerwerb gepflegt. Diese „Feierabendwinzer“ bewirtschaften zusammen mit wenigen Vollerwerbsbetriebe die Flächen von Großumstadt und bis Heidelberg. Die größten Erzeuger sind die Genossenschaften in Heppenheim, Schriesheim, Groß-Umstadt und Wiesloch.

Zwei Weinregionen an der Bergstraße

Seit 1972 ist die Bergstraße in zwei länderspezifischen Weinregionen geteilt: Die Hessische Bergstraße und Baden – Bereich Badische Bergstraße. Beide eint die Mentalität der Winzer, das Klima, die Böden, die Reben. Der Riesling ist die typische Weißweinsorte. Der Spätburgunder dominiert im Rotweinbereich.

Die Bergsträßer Winzer erzeugen aus Spätburgunder eine breite Palette von Weinen und Sekten. Sie reicht vom Blanc de Noir und Eiswein über Rosé bis hin zu leichten oder schweren Rotweinen, mit Ausbau im Großen Holzfass oder Barrique. So ist der Lützelsachsener Rittersberg ein Spätburgunder Rotwein trocken und gehaltvoll – ein Spätburgunder in Ziegelrot, der im Duft durch cremige Noten von Süßkirsche und Brombeere verzaubert. Seine harmonische Gerbstoffstruktur bewirkt einen weichen und dennoch lang anhaltenden Abgang. Die Winzer erzeugen mit den Reben regionaltypische Weine, die sich von Massenprodukten mit Markennamen absetzen.

Jeder Wein trägt die Handschrift des Winzers und lebt von den Eigenheiten der Rebsorte. Die Weinrebe braucht ungefähr 3 bis 5 Jahre bis sie Trauben entwickelt, die für die Weinherstellung verwendet werden können.

Weinrebe wie ein Lebenslauf des Menschen

Wie ein Mensch ist die Weinrebe in ihrer Kindheit bis ins 8. Lebensjahr vorrangig damit beschäftigt zu wachsen, ihre Wurzeln im Boden auszustrecken und den Stamm auszubilden. Die Weine junger Reben zeigen noch nicht die gleiche Komplexität, sind allerdings leichter zugänglich, frisch und voller Charme.

In ihrer Jugend – bis zum 15. Lebensjahr wächst die Rebe wild in alle Richtungen. Hier liegt es am Winzer, den Rebstock so zu erziehen und zu verschneiden, dass die Trauben von Qualität sind.

Je älter der Rebstock, desto tiefer reichen seine Wurzeln. Nähr- und Mineralstoffe werden damit vermehrt aufgenommen. Die Trauben sind somit reicher an Aromen und ausgeglichener im Zucker-Säureverhältnis.

Verstärkt wirkt der Fakt, dass sich die Produktivität der Rebe ab dem 20. Lebensjahr verlangsamt und auch der Ertrag sinkt. Und genau hierin liegt das Geheimnis: je weniger Trauben am Rebstock, desto höher deren Qualität.

300 Jahre alte Weinreben

Weinreben können zwar bis zu circa 300 Jahre alt werden (wobei es natürlich auch ältere Exemplare gibt), wenn sie nicht von Krankheiten heimgesucht wurden. Ab einem Alter von 50 Jahren sind sie allerdings nicht mehr wirklich rentabel.

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MC

Regional einkaufen? Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute beim Bauern um die Ecke liegt.

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